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Danke. Ich verstehe bis heute nicht, warum die Medien angefangen haben, klassische Lügen als Desinformation zu bezeichnen und mit diesem eher schwer greifbaren Begriff die Grenzen zwischen Wahrheit und erfundenen Fakten zu verschwimmen (der Begriff „Lüge“ ist viel greifbarer und den meisten sofort verständlich, während der Begriff „Desinformation“ erstmal eine Denkleistung seitens des Rezipienten erfordert). Aber wenn man den Begriff weiter fasst, dann ergibt diese Verwendung aus Sicht der Verwender Sinn.

Leider führt dies aber wie so oft dazu, dass Grenzen verwischen, die in Debatten sehr wichtig wären - etwa die zwischen Wahrheit und Unwahrheit, sowie (soweit möglich) zwischen Fakt und Meinung. Am Ende wird durch den exzessiven Gebrauch des Begriffs „Desinformation“ die aktuell vorherrschende Unsicherheit, was wahr ist, nur noch verstärkt. Ich sehe es daher wie du, dass man hier strikter trennen sollte. Das heißt natürlich nicht, dass man unsinnige Schlussfolgerungen und verkürzte Darstellungen einfach so stehen lassen sollte, aber man sollte sie einfach - ebenso wie Lügen - so beschreiben, wie sie sind: irsinnig, unlogisch, nicht zu Ende gedacht. Vielleicht kann man dann wieder zu rationalen, zielführenden Debatten kommen.

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