Amerika vertrumpt sich
Im Kampf gegen den Trumpismus setzen die Demokraten auf Nachahmung.
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Als Karl Marx über die Krönung von Napoleons Neffen Louis zum Kaiser der Franzosen schrieb, prägte er einen seiner bekanntesten Sätze: „Hegel bemerkt irgendwo, dass sich alle großen welthistorischen Tatsachen und Personen gewissermaßen zweimal ereignen. Er hat nur vergessen hinzuzufügen: das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce.“
In den vergangenen Wochen musste ich häufig an diesen Satz denken – denn es zeichnet sich zunehmend ab, wie die Demokraten auf Trump 47 reagieren werden.
Als Trump das erste Mal ins Amt kam, geriet die Reaktion auf seine Präsidentschaft zur Tragödie. Es gab Massenproteste. Immer wieder wurde beschworen, man dürfe ihn nicht „normalisieren“. Viele erwarteten, seine Regierung werde früher oder später unter der Last ihrer eigenen Widersprüche zusammenbrechen. Als sich all das als Illusion erwies, reagierten viele Progressive, indem sie sich einer neuen, radikaleren politischen Ideologie zuwandten.
Mit jedem Jahr der ersten Trump-Regierung wurde der „Widerstand“ gegen ihn woker. Für viele auf der Linken schien seine Machtübernahme die düsterste Deutung ihres Landes zu bestätigen. Wie hätte man noch bestreiten können, dass Amerika ein zutiefst rassistisches Land sei, dessen Wesen von Grund auf verdorben ist – wenn ein so grober Demagoge im Weißen Haus residierte?
Trumps zerstörerischer Einfluss auf das politische Klima erschwerte es zudem den gemäßigten Kräften auf der Linken, die Extremisten in den eigenen Reihen im Zaum zu halten. Viele gaben im Privaten durchaus zu, dass es an den immer weiter verbreiteten radikalen Theorien und Praktiken in progressiven Kreisen einiges zu kritisieren gebe – etwa an der Lust am Denunzieren, die das Leben Unschuldiger ruinierte und zentrale Institutionen lähmte. Doch war es nicht die Pflicht jedes „anständig denkenden“ Menschen, sich in erster Linie der Abwehr des Trumpismus zu widmen? Und lief nicht jeder, der diesem strategischen Imperativ zuwiderhandelte, Gefahr, beschuldigt zu werden, Trumps Sache zu unterstützen?
Eine Reihe glücklicher Zufälle verhinderte schließlich, dass die Tragödie der linken Reaktion auf Trumps erste Amtszeit ihm auch eine zweite beschert hätte. Joe Biden – zu alt, um den vermeintlichen Stimmungswandel seiner Partei vollständig zu erfassen, und daher weniger kompromittiert durch die identitätspolitische Wende als fast alle seine Rivalen – gewann überraschend die Nominierung. Die Corona-Pandemie führte weltweit zu Unzufriedenheit mit den Regierungen und legte Trumps Führungsversagen offen. Mehr durch Glück als durch strategischen Weitblick gelang es den Demokraten, die Präsidentschaftswahl 2020 knapp für sich zu entscheiden.
Doch die tragischen Folgen der woken Wende der Demokraten wurden zwar aufgeschoben, aber nicht abgewendet. Sie ist einer der Gründe, warum es der Partei nicht gelang, eine ausreichend breite Anti-Trump-Mehrheit zu formen, die die Republikaner gezwungen hätte, sich zu mäßigen, wollten sie künftig wählbar bleiben. Sie erklärt auch viele der Fehlentscheidungen der Biden-Regierung – etwa in der Migrationspolitik an der Südgrenze – sowie den Vertrauensverlust in zentrale gesellschaftliche Institutionen wie Universitäten und Leitmedien, mit denen die Demokratische Partei in den Augen vieler Wähler inzwischen eng verknüpft ist. Und sie trägt dazu bei, dass sich so viele Arbeiter aus jenen Minderheitengruppen, die eigentlich fest im Lager der Demokraten verortet schienen, von der Partei abwandten – und damit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus im Jahr 2024 erst möglich machten.
Als Trump wiedergewählt wurde, stellte sich unweigerlich die Frage, wie die Demokraten auf seine zweite Amtszeit reagieren würden. Würden sie aus den Fehlern der ersten Runde lernen – oder erneut in dieselbe Falle tappen?
Optimisten waren überzeugt, dass die Partei ihren Kurs korrigieren würde. Schließlich war längst ein „Stimmungswandel“ im Gange. Nachwahlbefragungen machten unmissverständlich deutlich, wie unpopulär die Haltung der Demokraten bei kulturellen Fragen inzwischen geworden war. Und einige Mandatsträger begannen sogar vorsichtig, bei bestimmten kontroversen Themen von der Parteilinie abzuweichen.
Pessimisten – mich eingeschlossen – warnten hingegen, dass die ideologische Fixierung auf eine bestimmte Vorstellung von Identität inzwischen so tief in den progressiven Milieus verankert sei, dass sie weiterhin Sprache und Instinkte der Bewegung prägen werde. Selbst wenn einige gewählte Vertreter bei einzelnen heiklen Themen Kurskorrekturen vornähmen, sei kaum zu erwarten, dass sich das grundlegende Deutungsraster der Partei – was man sagt, wie man es sagt und was man daraus folgert – wirklich ändern würde. Und sobald Trump einen Skandal nach dem anderen produzierte, würde jeder Versuch zur Mäßigung erneut über Bord geworfen werden: All jene Dynamiken, die den Widerstand schon beim ersten Mal in den Wokismus getrieben hatten, würden sich schlicht wiederholen.
Noch ist es früh. Zehn Monate sind vergangen, in einer vierjährigen Amtszeit. Da die Trump-Regierung mit jedem Tag radikaler wird, dürften sich in den kommenden drei Jahren sowohl Regierung als auch Opposition tiefgreifend verändern. Doch bislang, würde ich sagen, haben sich die Pessimisten weitgehend bestätigt – wenn auch mit einer ironischen Wendung.
Der anfängliche Impuls zur Mäßigung in kulturellen Fragen ist weitgehend verpufft. Kaum etwas deutet darauf hin, dass die Partei gelernt hätte, in einer anderen Sprache zu sprechen. Zwar scheint der Glaube an die extremsten Glaubenssätze der Woke-Bewegung – etwa die Vorstellung, Fusionsküche sei eine schädliche Form kultureller Aneignung – weitgehend verflogen. Dennoch halten die Demokraten halb entschuldigend und halb verlegen an denselben Gesten und Schlagworten fest. (Ein Beispiel von vielen: Das Nationalkomitee der Demokratischen Partei beginnt seine Sitzungen noch immer mit Landes-Danksagungen.)
Was bleibt, ist eine bizarre Variante der ursprünglichen Tragödie: eine Tendenz zur Radikalisierung und die Unfähigkeit, fragwürdige Akteure im eigenen Lager zu zügeln – nur diesmal ohne jede Überzeugungskraft. Tatsächlich lässt sich die entstehende Strategie der Demokraten am treffendsten so beschreiben: Die Partei scheint beschlossen zu haben, Trump zu imitieren – im Stil, wenn schon nicht im Inhalt.
Gavin Newsom, der Gouverneur von Kalifornien und derzeitige Favorit der Wettmärkte für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten im Jahr 2028, ist das Paradebeispiel.
Nach der Wahl im vergangenen Jahr bestand Newsoms erster Impuls in einem unbeholfenen Versuch, seine politische Position zu „moderieren“ – indem er sich demonstrativ an zentrale Vertreter und Verbündete der Trump-Bewegung heranmachte. Als er einen neuen Podcast startete, lud er gleich zu Beginn den rechtsgerichteten Radiomoderator Michael Savage, den ehemaligen Trump-Berater Steve Bannon und einen unter jungen Wählern äußerst beliebten konservativen Aktivisten ein, der auf den Namen … Charlie Kirk hört.
Doch obwohl diese Strategie ihm beträchtliche öffentliche Aufmerksamkeit einbrachte, provozierte sie zugleich einen massiven Aufschrei in der progressiven Basis. Newsom, der selten lange braucht, um den politischen Wind zu spüren, lenkte prompt wieder ein.
Anstatt seine ideologische Position zu mäßigen, entschied sich Newsom, Trumps Stil zu imitieren. Er begann, dessen unpräsidialen Tonfall auf Twitter nachzuahmen und in Großbuchstaben zu posten, wobei er Trumps charakteristische Ausdrucksweise kopierte. Er begann, Gegner in den sozialen Medien in jener rücksichtslos-aggressiven Manier anzugreifen, die einst Trumps Aufstieg befeuerte. Und obwohl er noch vor einem Jahr ein kalifornisches Gesetz unterstützt hatte, das Gefängnisstrafen für Personen vorsah, die KI-generierte Videos mit realen Personen verbreiten, veröffentlicht er nun selbst Deepfakes von J.D. Vance und anderen politischen Gegnern.
Die jüngste Auswahl seiner Podcast-Gäste zeigt, wie stark sich sein Kurs verändert hat: Zu ihnen zählen scharfe Trump-Gegner wie die Historikerin Heather Cox Richardson, liberale Medienfiguren wie The Daily Show-Co-Moderator Jordan Klepper, altgediente Demokraten wie der Senator Chris Murphy aus Connecticut sowie lautstarke Wortführerinnen wie Jasmine Crockett, Abgeordnete aus Texas. Von Gästen, die die eigene Basis hätten verärgern können, ist keine Spur mehr.
Newsom ist ideologisch schwer einzuordnen: Als kalifornischer Demokrat vertritt er teils sehr progressive Positionen, ist aber zugleich fest im Parteiestablishment verankert. Bemerkenswert an diesem Moment ist, dass die Entscheidung, Trumps Stil zu übernehmen, nicht auf ein Lager beschränkt bleibt. Sowohl erklärte Progressive wie Crockett als auch vergleichsweise moderate Politiker wie J.B. Pritzker, der Gouverneur von Illinois, bedienen sich inzwischen derselben Rhetorik.
Ein weiteres Beispiel ist Abigail Spanberger, ehemalige Kongressabgeordnete und derzeitige Gouverneurskandidatin der Demokraten in Virginia. Die frühere CIA-Beamtin gehört klar zum moderaten Flügel der Partei; sie stimmte gegen strenge COVID-Maßnahmen und sprach sich lautstark gegen „Defund the Police“ (Polizei die Mittel entziehen) aus. Nach der Präsidentschaftswahl 2020, die den Demokraten eine geschrumpfte Mehrheit im Repräsentantenhaus bescherte, sorgte sie mit einer internen Fraktionsansprache für Schlagzeilen, in der sie die Parteiradikalen scharf kritisierte: „Wir dürfen nie wieder das Wort ‚Sozialist‘ oder ‚Sozialismus‘ in den Mund nehmen. (…) Wenn wir den Dienstag als Erfolg werten, werden wir 2022 verdammt nochmal zerrissen.“ Doch Spanberger, die oft als eine der wenigen moderaten Demokratinnen mit nationalem Potenzial genannt wird, zeigt 2025 deutlich weniger Bereitschaft, sich von den Radikalen zu distanzieren.
Im Oktober veröffentlichte das konservative Magazin National Review schockierende Textnachrichten von Jay Jones, dem demokratischen Kandidaten für das Amt des Generalstaatsanwalts von Virginia. Darin wünschte er offen, ein republikanischer Abgeordneter des Staatsparlaments möge erschossen werden: „Drei Leute, zwei Kugeln. Gilbert, Hitler und Pol Pot. Gilbert bekommt zwei Kugeln in den Kopf“, schrieb er – und fügte hinzu, Gilberts Kinder seien „kleine Faschisten in Ausbildung“.
Bei einer TV-Debatte im vergangenen Monat wurde Spanberger wiederholt gefragt, ob Jones weiterhin ihre Unterstützung genieße. Doch sie brachte weder die Kraft auf, ihn zu verteidigen, noch den Mut, sich von ihm zu distanzieren, und verfiel stattdessen in nichtssagendes Beraterdeutsch: „Wichtig ist jetzt, da wir nach vorne blicken, dass die Wählerinnen und Wähler diese Informationen haben … und es liegt an ihnen, auf Grundlage dieser Informationen eine individuelle Entscheidung zu treffen.“
Auch aus dem Thema, das Wechselwähler bei der Präsidentschaftswahl 2024 am meisten abschreckte, scheint Spanberger nichts gelernt zu haben. Auf die Frage nach ihrer Haltung zur Teilnahme biologischer Männer am Frauensport wich sie erneut aus: „In den Gemeinden Virginias sollten Eltern, Pädagogen und Entscheidungsträger vor Ort Lösungen finden … Meine Priorität wäre, sicherzustellen, dass lokale Gemeinschaften – insbesondere Eltern, Lehrer und Erzieher – zusammenarbeiten, um den spezifischen Bedürfnissen jeder Schule und jeder Gemeinde gerecht zu werden. Das ist wichtig, und das sage ich als Mutter von drei Töchtern, die öffentliche Schulen in Virginia besuchen.“
Die auffälligste Weigerung, elementare politische Hygiene walten zu lassen, zeigt sich in der Debatte um Graham Platner. Platner ist ein Bündel von Widersprüchen. Er kandidiert in Maine, einem der voraussichtlich hart umkämpftesten Bundesstaaten bei den Senatswahlen 2026, für die Nominierung der Demokraten – als bekennender wirtschaftlicher Populist. Mit seiner betont volksnahen, schnörkellosen Art in den sozialen Medien gelang es ihm rasch, prominente Unterstützer wie Bernie Sanders und andere progressive Schwergewichte hinter sich zu bringen. Dabei stammt Platner aus wohlhabenden Verhältnissen, besuchte ein Internat mit Jahresgebühren von 75.000 Dollar und diente in Afghanistan – allerdings nicht als Soldat, sondern als Sicherheitsunternehmer für die Privatfirma Constellis, besser bekannt unter ihrem früheren Namen: Blackwater. Zudem wurde nach und nach bekannt, dass Platner in der Vergangenheit auf Reddit rassistische und homophobe Kommentare veröffentlicht hatte – neue Enthüllungen dazu scheinen inzwischen fast täglich ans Licht zu kommen.
Der Höhepunkt dieser Enthüllungsserie kam Ende letzten Monats, als alte Fotos auftauchten, die ihn mit einem großflächigen Totenkopf-Tattoo auf der Brust zeigten – in einem Stil, wie ihn die SS verwendete. Platner behauptet, er habe die Bedeutung des Motivs nicht gekannt, als er sich das Tattoo vor zwanzig Jahren während einer Trinknacht in Kroatien stechen ließ. Doch ein ehemaliger Bekannter erklärte dem Jewish Insider, Platner habe das Tattoo scherzhaft als seinen „Totenkopf“ bezeichnet – jenes Symbol also, das die SS-Einheiten trugen, die die Konzentrationslager betrieben. Erst nachdem die Geschichte publik wurde, ließ er das Tattoo überstechen.
Sich von einem Kandidaten zu distanzieren, der bis vor Kurzem ein Nazi-Symbol auf seinem Körper trug, sollte für Demokraten eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein – ein Minimaltest politischer Anständigkeit. Zumal Platner zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht offiziell nominiert war und seine Kandidatur die Chancen der Partei, einen dringend benötigten Senatssitz zu gewinnen, erheblich schmälern dürfte. Doch aus Frustration darüber, dass die Republikaner ihre eigenen Extremisten und Wirrköpfe nicht zur Ordnung rufen, scheitern nun auch erstaunlich viele einflussreiche Demokraten an eben diesem Test.
Vor allem Platners ideologische Verbündete beeilten sich, ihn in Schutz zu nehmen. „Er hat eine dunkle Phase durchgemacht. Er ist nicht der Einzige in Amerika, dem das passiert ist“, erklärte Bernie Sanders nach Bekanntwerden des Tattoos. Doch auch zahlreiche Vertreter des Establishments sprangen Platner bei. So schrieb Jon Lovett, einst Redenschreiber für Barack Obama und heute Co-Moderator des Podcasts Pod Save America, offenbar mit Blick auf den Fall Platner auf X: „Nur perfekte Kandidaten vom Harvard-Law-Fließband bitte – hochdiszipliniert, alle Kästchen abgehakt, beliebt und demütig, keinerlei körperliche Präsenz außer schwerem Reizdarmsyndrom, freiwillig in der Suppenküche in der Highschool, unterschreibt E-Mails mit ,cheers‘ usw.“ (Offenbar gibt es in Amerika nur zwei Arten von Menschen: Absolventen der Harvard Law School – und solche mit Nazi-Symbolen auf der Brust.)
Unterdessen scheint auch die Parteibasis hinter Platner zu stehen: In einer aktuellen Umfrage führt er seinen wichtigsten innerparteilichen Rivalen mit 34 Prozentpunkten Vorsprung.
Michelle Obama brachte einst das Motto auf den Punkt, das – zumindest größtenteils – den politischen Stil ihres Mannes, des erfolgreichsten Demokraten des 21. Jahrhunderts, prägte: „When they go low, we go high“ (Wenn sie tief schlagen, halten wir uns darüber hinaus).
Dass viele Demokraten dieses Prinzip inzwischen mit wachsender Ungeduld betrachten, ist nur allzu verständlich – in einer Zeit, in der Trump und seine Verbündeten jede grundlegende Regel persönlicher und politischer Anständigkeit brechen. Man kann sogar nachvollziehen, warum Barack Obama selbst kürzlich Videos aufgenommen hat, in denen er die Wähler in Kalifornien auffordert, eine offenkundig antidemokratische Wahlkreisreform zu unterstützen, um die Folgen einer ebenso antidemokratischen Gerrymandering-Initiative in Texas auszugleichen. Wenn der politische Gegner sich offen zu jeder denkbaren Schmutzkampagne bekennt – bis hin zu der Forderung, vermeintliche Feinde strafrechtlich zu verfolgen –, kann das Festhalten an den eigenen Prinzipien leicht wie ein Spiel für Narren erscheinen.
Doch – in einer weiteren ironischen Parallele zur ersten, gescheiterten Welle des Widerstands gegen Trump – liegt das Problem dieser Strategie nicht nur darin, dass sie moralisch fragwürdig ist; sie dürfte auch politisch nach hinten losgehen. Wähler, die sich einen skrupellosen Rüpel im Weißen Haus wünschen, haben bereits ein beeindruckendes Exemplar zur Auswahl – in dieser Hinsicht lässt sich das Original nur schwer übertreffen. Und wie die Anführer der Occupy-Wall-Street-Bewegung in idealistischeren Zeiten zu sagen pflegten: Erfolgreiche Revolutionäre neigen dazu, so zu regieren, wie sie an die Macht gekommen sind. Sollten es die Demokraten – allen Widrigkeiten zum Trotz – schaffen, Trump durch dessen eigene Nachahmung zu besiegen, ist keineswegs sicher, dass sie sich im Weißen Haus stärker an die Grundprinzipien der amerikanischen Republik halten würden.
Als ich während der ersten Trump-Präsidentschaft den Aufstieg des Woke-Denkens beobachtete, fühlte ich mich machtlos, dieses herannahende Zugunglück aufzuhalten. Wenn ich heute den Aufstieg von Newsom, Platner und Jones sehe – und die Entschuldigungen, die Politiker von Sanders bis Spanberger für sie finden –, empfinde ich ein ähnliches Gefühl von Beklemmung und unabwendbarer Katastrophe.
Einst war der #Resistance-Bewegung ihr Woke-Eifer eigen. In den kommenden Jahren scheint sie sich zu einer Mischung aus inhaltlich weichgespültem Wokismus und trumpschem Stil zu entwickeln. Ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages nostalgisch auf jene tragischen Fehler zurückblicken würde, die Trumps zentrale Rolle in der amerikanischen Politik erst festigten – doch diese neue Farce aus taktischem Zynismus und Selbsttäuschung dürfte sich als ebenso selbstzerstörerisch erweisen.
Dieser Text wurde mit Hilfe von KI übersetzt und von Niya Krasteva redigiert.



