Bendels hat in dem Land, dem Sie schlimmere Einschränkungen der Meinungsfreiheit vorwerfen als sie in den Vereinigten Staaten mittlerweile anzutreffen sind – Beispiel dafür gibt’s genug, natürlich sind nur Migranten und antisemitische Universitäten davon betroffen – in zweiter Instanz gewonnen. Er ist keineswegs inhaftiert worden. (Nach der ersten Verurteilung wurde die Strafe auf Bewährung ausgesetzt.)
Ich bin versucht, zu sagen, dass sich hier die Erfahrung, die ich mit vielen Expats in vielen Ländern gemacht habe, wiederholt: aus Gründen, die sie selbst wohl am besten verstehen, sind sie unheimlich kritisch mit ihrem Herkunftsland. Das sage ich aber nicht.
Verhältnisse, die es wie in den USA ermöglichen, dass Gewalttäter, die in den Kongress eingebrochen sind, freigesprochen werden, und Palästinenser, deren Kritik am Staat Israel als Antisemitismus verunglimpft wird, wünsche ich mir für Deutschland nicht und sie gibt es auch nicht. Also: Schuster, bleibt bei deinen Leisten!
Ihr Beispiel mit dem Mittelfinger zeugt übrigens davon, dass sie offensichtlich wenig Ahnung haben, wie viele Unfälle nach derartigen Beleidigungen stattfinden, denn der Beleidigte neigt dazu, den Beleidiger im Auto zu verfolgen und das hat häufig recht negative Folgen. Wegen der potentiellen Aggressionen, die sich aus Beleidigungen ergeben, sind solche in Deutschland strafbewehrt, In den USA führen sie oft zu Schießereien, aber das ist natürlich normal.
Provokationen, die in Gewalt münden können, werden vom Gesetzgeber eben als strafwürdig angesehen – anders als im Fußball, wo der Provokateur meistens ohne Strafe davonkommt.. Ich finde auch das nicht richtig aber das tut hier ja nichts zur Sache. Ich kann einen Gesetzgeber verstehen, der Provokationen als gefährlich ansieht. D.h. nicht, dass ich noch nie den Mittelfinger gezeigt hätte…
Bitte nehmen Sie doch zur Kenntnis, dass in Deutschland zwischen Meinungsäußerung und Beleidigung juristisch unterschieden wird. Wenn Sie in einem Land leben mochten, in dem Sie hasserfüllte Schimpfworte doch bitte schön erdulden sollen nach dem Motto, die Person habe ja nur ihre Meinung geäußert, dann hab ich natürlich damit kein Problem. Das würde ich sicher auch in Kauf nehmen. Wenn man aber wegen einst geäußerter Kritik an Israels Politik abends von vermummten Typen abtransportiert wird, sehe ich das als wesentlich größeres Problem an als das Verhältnis der Obrigkeit in D zum Mittelfinger (das mich im Übrigen auch nervt).
Sie kritisieren ja in anderen Artikeln deutlich die derzeitigen Missstände in Ihrer Heimat. Dafür bin ich Ihnen dankbar. Jetzt könnte man natürlich den Satz mit dem Schuster auch mir entgegenschleudern, ja, das könnte man. Das Mittelfingerproblem ruiniert aber nicht gerade das Verhältnis Deutschlands zu seinen Verbündeten, und man wird nicht in Konzentrationslager in El Salvador deswegen geschickt.
Sehr geehrter Herr Mounk,
Bendels hat in dem Land, dem Sie schlimmere Einschränkungen der Meinungsfreiheit vorwerfen als sie in den Vereinigten Staaten mittlerweile anzutreffen sind – Beispiel dafür gibt’s genug, natürlich sind nur Migranten und antisemitische Universitäten davon betroffen – in zweiter Instanz gewonnen. Er ist keineswegs inhaftiert worden. (Nach der ersten Verurteilung wurde die Strafe auf Bewährung ausgesetzt.)
Den Link zu seinem Erfolg in der zweiten Instanz
https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-04/urteil-david-bendels-nancy-faeser-meinungsfreiheit-gericht
hätten Sie ruhig zur Kenntnis nehmen können. Und ach ja: zu Habeck diesen:
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/robert-habeck-geldstrafe-nach-schwachkopf-beleidigung-gegen-wirtschaftsminister-a-b5ce0c2a-ef69-4565-8e4f-736811f4fc5d
Ich bin versucht, zu sagen, dass sich hier die Erfahrung, die ich mit vielen Expats in vielen Ländern gemacht habe, wiederholt: aus Gründen, die sie selbst wohl am besten verstehen, sind sie unheimlich kritisch mit ihrem Herkunftsland. Das sage ich aber nicht.
Verhältnisse, die es wie in den USA ermöglichen, dass Gewalttäter, die in den Kongress eingebrochen sind, freigesprochen werden, und Palästinenser, deren Kritik am Staat Israel als Antisemitismus verunglimpft wird, wünsche ich mir für Deutschland nicht und sie gibt es auch nicht. Also: Schuster, bleibt bei deinen Leisten!
Ihr Beispiel mit dem Mittelfinger zeugt übrigens davon, dass sie offensichtlich wenig Ahnung haben, wie viele Unfälle nach derartigen Beleidigungen stattfinden, denn der Beleidigte neigt dazu, den Beleidiger im Auto zu verfolgen und das hat häufig recht negative Folgen. Wegen der potentiellen Aggressionen, die sich aus Beleidigungen ergeben, sind solche in Deutschland strafbewehrt, In den USA führen sie oft zu Schießereien, aber das ist natürlich normal.
Provokationen, die in Gewalt münden können, werden vom Gesetzgeber eben als strafwürdig angesehen – anders als im Fußball, wo der Provokateur meistens ohne Strafe davonkommt.. Ich finde auch das nicht richtig aber das tut hier ja nichts zur Sache. Ich kann einen Gesetzgeber verstehen, der Provokationen als gefährlich ansieht. D.h. nicht, dass ich noch nie den Mittelfinger gezeigt hätte…
Bitte nehmen Sie doch zur Kenntnis, dass in Deutschland zwischen Meinungsäußerung und Beleidigung juristisch unterschieden wird. Wenn Sie in einem Land leben mochten, in dem Sie hasserfüllte Schimpfworte doch bitte schön erdulden sollen nach dem Motto, die Person habe ja nur ihre Meinung geäußert, dann hab ich natürlich damit kein Problem. Das würde ich sicher auch in Kauf nehmen. Wenn man aber wegen einst geäußerter Kritik an Israels Politik abends von vermummten Typen abtransportiert wird, sehe ich das als wesentlich größeres Problem an als das Verhältnis der Obrigkeit in D zum Mittelfinger (das mich im Übrigen auch nervt).
Sie kritisieren ja in anderen Artikeln deutlich die derzeitigen Missstände in Ihrer Heimat. Dafür bin ich Ihnen dankbar. Jetzt könnte man natürlich den Satz mit dem Schuster auch mir entgegenschleudern, ja, das könnte man. Das Mittelfingerproblem ruiniert aber nicht gerade das Verhältnis Deutschlands zu seinen Verbündeten, und man wird nicht in Konzentrationslager in El Salvador deswegen geschickt.